Mrz.29

Gigacities in China [1]: DIE LAGE DER GIGACITIES

Gigacities in China [1]: DIE LAGE DER GIGACITIES

(Pixabay CC0 1.0)

Wo werden die GIGACITIES in China liegen?

Im Jahr 2014 wurde von der chinesischen Regierung erstmals die Errichtung von 5 GIGACITIES und eine Auflistung von 15 potentiellen Kandidaten bekannt gegeben [1]. Dabei handelt es sich zunächst einmal vordergründig „nur“ um eine rein administrative Zusammenlegung von bereits stark verstädterten Regionen innerhalb der Volksrepublik China. Die jeweiligen Siedlungscluster sind im wahrsten Sinne des Wortes in alle Himmelsrichtungen des Landes verteilt (Siehe Karte) [2].


Die Lage der ersten geplanten GIGACITIES in China (© 2017 Google Earth, Karte: Landsat 7 Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy, NGA, GEBCO, Beschriftung und Einfärbung: eigener Entwurf)

Wie werden die GIGACITIES zusammengesetzt sein?

Allgemein werden die GIGACITIES um eine bereits bestehende Megacity entstehen und dabei teilweise ganze Provinzen oder mehrere Bezirke einer solchen umfassen (Siehe Tabelle). Dabei werden die regierungsunmittelbaren Städte Beijing, Tianjin, Shanhai und Chongqing die entsprechenden Kerne der ersten GIGACITIES bilden [3]. In wie weit deren aktueller rechtlicher Status bestehen bleibt oder sie in regierungsunmittelbare Stadtbezirke innerhalb der GIGACITY übergehen, geht nicht aus den Plänen hervor.


Die vorläufige Zusammensetzung der geplanten GIGACITIES in China nach der Bekanntmachung der Pläne (eigener Entwurf)

Die Infrastruktur soll’s richten

Derart gigantische Städte erfordern natürlich eine moderne und effiziente Infrastruktur, die die einzelnen Stadtareale miteinander verbindet. Dazu hat China ein 36 Milliarden Dollar Bahnprogramm gestartet, das rund 3100 Kilometer Schiene umfassen wird. Dadurch sollen im Falle von Beijing die einzelnen Gebiete besser und vor allem schneller an das Zentrum angebunden werden [4]. Außerdem sollen zusätzlich 5 Millionen Quadratmeter Straßen gebaut werden. Bereits heute ist Beijing von sieben Ringstraßen umgeben und durch einen 1228 km langen Autobahnring mit dem Umland verflochten.

Viel ist über die geplanten GIGACITIES noch nicht bekannt. Aber lassen sich vielleicht auf anderen Wegen indirekte Daten zusammentragen? Lesen Sie dazu mehr in Teil 2.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Dies sind keine offiziellen Abkürzungen sondern leiten sich von der Bezeichnung des jeweiligen Clusters ab.

° Dabei handelt es sich entweder um die vier Regierungsunmittelbaren Städte oder um die zwei Sonderwirtschaftszonen Chinas im Fall des Süd-Clusters. Deren Namen sind in der vorliegenden Tabelle kursiv geschrieben.

Δ Nicht alle Provinzen werden komplett an einer GIGACITY beteilig sein. Besonders im Fall des zentralen Clusters mit den 3 beteiligten Provinzen Hubei, Hunan und Jiangxi wird es wohl nur die dichtbesiedelten Bezirke betreffen.

Zusätzliche Infos:

[1] Offizielle Verlautbarung der chinesischen Regierung, URL: Guójiā xīnxíng chéngzhèn huà guīhuà (20142020). Natürlich nicht im Original gelesen, aber mit Google Translator lassen sich einige Informationen herausfiltern.

[2] Zum Wachstum der chinesischen Megastädte existiert eine Studie von 2012. The Economist Intelligence Unit: Supersized cities – China’s 13 megalopolises, PDF.

[3] Felix LEE spricht von „Chinas Monstermetropolen“, was angesichts der Dimensionen der Städte durchaus nachvollziehbar ist.

[4] Darunter sollen auch Hochgeschwindigkeitszüge mit über 300 km/h sein, die die Zentren in 30 Minuten erreichbar machen. Susanne BOBEK: Peking wird zum Meer ausgedehnt.

 

Gigacity
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Über Karl Krzeminski