Nov.24
Gigacities [5]: TERACITY – DIE WELT ALS EINE STADT
(Pixabay CC0 1.0)
Titanopolis – eine Zwischenstufe zur Teracity
Nach einer GIGACITY wäre das Wachsum für eine Stadt noch lange nicht erschöpft. Rein hypothetisch könnte eine „Titanopolis“ in Zukunft die Ausmaße eines Kontinents erreichen oder gleich einen solchen komplett erfasssen. Äquvalent zur Megalopolis wäre eine „Titanopolis“ (altgriech. „τιταίνω“ / „titaino“ = „sich recken“) jedoch nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zu dem noch größeren Stadttypus: der Makropole. Oder wie ich diese Kategorie analog zur Mega- und Gigacity eher nennen möchte: „Teracity“ [1].
Eine sehr hypothetische Aufteilung der Welt in kontinentale Titanopolis (Karte: Wikipedia CC0 1.0, weitere Beschriftung: eigener Entwurf)
Kein Wachstum ohne entsprechende Verkehrssysteme
Dazu wären aber neue, noch schnellere Transportsysteme nötig, die diese Städtelandschaft trotz ihrer Größe und der damit verbundenen Entfernungen zusammenwachsen lässt [2]. Daher würde sich die Ausdehnung dieser Städte stark an diesen Verkehrsnetzen ausrichten. Somit ergäbe sich dadurch wohl keine urbane Zusammensetzung rein nach den Kontinenten, sondern mehr eine nach den Großregionen, wie beispielsweise dem Mittelmeerraum (siehe Karte) [3].
Die Kerndaten der hypothetischen „Titanopolis“ und „Makro-Dörfer“ auf Basis der errechneten Bevölkerungszahlen der UNO für das Jahr 2100 (eigener Entwurf)
Teracity – die letzte Entwicklungsstufe der Stadt
Die nächstmögliche und letzte Grenze für das konventionelle Wachstum einer Stadt wäre schließlich ein Planet bzw. in unserem Fall die Erde [4]. Eine Stadt dieser Größenordnung würde – wie bereits schon bei einer „Titanopolis“ – eine geeinte Erde mit einer Weltregierung voraussetzen. Und erst wenn die administrativen Gebiete einer solchen Regierung darüberhinaus weitere Planeten oder Monde umfassen, würde überhaupt eine planetare Zusammenlegung Sinn ergeben. Dieser Stadttyp ist natürlich ein reines Gedankenspiel und wird höchstwahrscheinlich niemals Realität werden [5].
Als nächstest wird es um die GIGACITES in China gehen, dem ersten Land der Welt, das dieses Städtekonzept durchführen will. Lesen Sie dazu Teil 1 der neuen Reihe.
Anmerkungen zur Tabelle:
* Die Akronyme der Siedlungsbezeichnungen:
USAanda = USA + Kanada
CARICOMSICA = Caribbean Community + Sistema de la Integración Centroamericana
UNASURia = Unión de Naciones Suramericanas
WASCA = West, East, Southern & Central Africa
EU-MENA = Europa + Middle East & North Africa
CHI-KO-JA = China + Korea + Japan
SAARCia = South Asian Association for Regional Cooperation
ASEANia = Association of Southeast Asian Nations
AmerArctica = American Arctic
SibirAsia = Sibirien + Asia
SaharArabia = Sahara + Arabia
AustrOcenia = Autralia + Ocenia
Δ Laut Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: Steigende Weltbevölkerung und die Hauptursachen.
° Ohne Antarktika mit 14.500.000 km². Dieses Gebiet könnte aber aufgrund des Bevölkerungsdrucks in ferner Zukunft ebenfalls besiedelt werden.
Zusätzliche Infos:
[1] Zum einen bedeutet Makropole einfach nur „große Stadt“ (altgriech. „μακρός“ / „makros“ = „groß“ und „πόλις“ / „pólis“ = „Stadt“), zum anderen wäre mein vorgeschlagener Begriff eine logische Weiterführung der Abfolge Mega – Giga – Tera.
Außerdem ergibt sich eine interessante Wortähnlichkeit zwischen Tera (altgriech. „τέρας“ / „teras“ = „ungeheuer“) und Terra (latein. „terra“ = „Erde“ oder „Land“).
[2] Eine dieser neuen Verkehrssysteme wird mit großer Wahrscheinlichkeit der Hyperloop sein. Um das Mittelmeer herum könnte eine Art „Hyperloop-Ring“ entlang der Küstengebiete entstehen.
[3] Dabei würde auch die Topographie eine große Rolle spielen, denn massive Gebirgszüge oder große Wüsten könnten Hindernisse für eine engere Vernetzung darstellen. Diese „Lücken“ entsprechen in meinem Gedankenmodell einem „Makro-Dorf“.
[4] In der Science-Fiction-Literatur, aber besonders im Film, werden in ferner Zukunft Städte postuliert, die einen gesamten Planeten erfassen. Eine solche Stadt wurde im Star Wars Universum vorgestellt: Coruscant, die Hauptstadt der Galaktischen Republik und des späteren Imperiums. Weiterhin könnten in den Meeren auch Unterwasserstädte bzw. Stadteile entsehen, wie in der US-Serie seaQuest DSV gezeigt.
[5] Ganz abgesehen davon, dass dies von einem anderen Askept her nicht wünschenswert wäre; Bei einer planetenweiten Stadt, wie sie bisher in Filmen zu sehen war, existiert die Natur – wie wir sie kennen – offenbar nicht mehr, sondern höchstens in der Form von Parkanlagen.