Titanopolis – Karl Krzeminski https://krzeminski.work Sun, 11 Mar 2018 23:58:15 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 HYPERLOOP – Das Verkehrssystem der Zukunft? https://krzeminski.work/hyperloop-das-verkehrssystem-der-zukunft/ Wed, 07 Mar 2018 21:49:58 +0000 https://krzeminski.work/?p=3651 Foto: Pixabay CC0 1.0

Von der Vision zum Hyperloop

Im Jahr 2013 stellte der visionäre Firmengründer Elon Musk ein futuristisches Verkehrssystem vor: den HYPERLOOP [1]. Mit diesem sollen einmal Passagiere mit einer Geschwindigkeit von über 1000 km/h reisen können. Die Idee ist dabei, Kabinen innerhalb eines unterirdischen Vakuumtunnels mit einem Magnetantrieb zu befördern. Beide Faktoren, das Vakuum und der Magnet, sollen die extrem hohe Geschwindigkeit erst möglich machen.

https://www.youtube.com/watch?v=fze5spdN3nU

© Video: Hyperloop One

Eine Option für Deutschland?

Ein Hyperloop wurde unter anderem für Deutschland vorgeschlagen. Dessen Strecke wäre 1991 km lang und würde acht Städte, unter anderem Hamburg und München, verbinden [2]. In der Theorie sinkt dabei die Reisezeit gegenüber einem konventionellen Gleisnetz um etwa 80 %. Ein Reisender könnte die kreisförmige Strecke in rund 2,5 Stunden zurücklegen. Der erste kommerzielle Hyperloop wird jedoch im zentralindischen Bundesstaat Maharashtra zwischen den Städten Mumbai und Pune entstehen. Diese rund 150 km lange Strecke soll bis 2022 fertiggestellt und 2024 eingeweiht werden.

Ein notwendiges System für die Städte der Zukunft

Ich habe in meinem Blog bereits einige futuristische Stadtkonzepte, wie die GIGACITY oder die sehr theoretische TITANOPOLIS, vorgestellt. Sollten diese Städte tatsächlich einmal Wirklichkeit werden, so werden sie ohne den Hyperloop oder ein vergleichbares Verkehrssystem nicht auskommen. Wie die Vergangenheit der Stadtentwicklung zeigt, beeinflusst gerade der schnellere und bessere Transport von Menschen und Waren das weitere Wachstum einer Stadt [3].

Zusätzliche Infos:

[1] Zunächst wurde dieser als HYPEROOP ONE vermarktet. Durch die Kooperation mit dem Konzern Virgin Group seit Oktober 2017 wurde die Marke in VIRGIN HYPEROOP ONE umbenannt.

[2] Jedoch frage ich mich, ob Deutschland mit seinen wachsenden infrastrukturellen und bauplanerischen Problemen überhaupt in der Lage wäre, tatsächlich ein derartiges Unterfangen in naher Zukunft zu bewerkstelligen. Ich denke da nur an – in ihrer Größenordnung – vergleichsweise „harmlose“ Projekte, wie den Transrapid, Stuttgart 21 und den BER.

[3] So sorgten Aufzüge ab 1854 dafür, dass Städte in die Höhe, und U-Bahnen ab 1863 dafür, dass Städte in die breite wachsen konnten. Erst diese Erfindungen machten moderne Millionenstädte, wie wir sie heute kennen, überhaupt möglich. Ein anderer Faktor war natürlich auch die Erfindung eines effizienten Kanalisationssystems, das – so möchte ich scherzhaft anmerken – auf eine gewisse Art und Weise auch ein Beförderungssystem ist.

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Gigacities [5]: TERACITY – DIE WELT ALS EINE STADT https://krzeminski.work/gigacities-5-teracity-die-welt-als-eine-stadt/ Sun, 24 Dec 2017 08:56:21 +0000 https://krzeminski.work/?p=2297 (Pixabay CC0 1.0)

Titanopolis – eine Zwischenstufe zur Teracity

Nach einer GIGACITY wäre das Wachsum für eine Stadt noch lange nicht erschöpft. Rein hypothetisch könnte eine „Titanopolis“ in Zukunft die Ausmaße eines Kontinents erreichen oder gleich einen solchen komplett erfasssen. Äquvalent zur Megalopolis wäre eine „Titanopolis“ (altgriech. „τιταίνω“ / „titaino“ = „sich recken“) jedoch nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zu dem noch größeren Stadttypus: der Makropole. Oder wie ich diese Kategorie analog zur Mega- und Gigacity eher nennen möchte: „Teracity“ [1].


Eine sehr hypothetische Aufteilung der Welt in kontinentale Titanopolis (Karte: Wikipedia CC0 1.0, weitere Beschriftung: eigener Entwurf)

Kein Wachstum ohne entsprechende Verkehrssysteme

Dazu wären aber neue, noch schnellere Transportsysteme nötig, die diese Städtelandschaft trotz ihrer Größe und der damit verbundenen Entfernungen zusammenwachsen lässt [2]. Daher würde sich die Ausdehnung dieser Städte stark an diesen Verkehrsnetzen ausrichten. Somit ergäbe sich dadurch wohl keine urbane Zusammensetzung rein nach den Kontinenten, sondern mehr eine nach den Großregionen, wie beispielsweise dem Mittelmeerraum (siehe Karte) [3].

Die Kerndaten der hypothetischen „Titanopolis“ und „Makro-Dörfer“ auf Basis der errechneten Bevölkerungszahlen der UNO für das Jahr 2100 (eigener Entwurf)

Teracity – die letzte Entwicklungsstufe der Stadt

Die nächstmögliche und letzte Grenze für das konventionelle Wachstum einer Stadt wäre schließlich ein Planet bzw. in unserem Fall die Erde [4]. Eine Stadt dieser Größenordnung würde – wie bereits schon bei einer „Titanopolis“ – eine geeinte Erde mit einer Weltregierung voraussetzen. Und erst wenn die administrativen Gebiete einer solchen Regierung darüberhinaus weitere Planeten oder Monde umfassen, würde überhaupt eine planetare Zusammenlegung Sinn ergeben. Dieser Stadttyp ist natürlich ein reines Gedankenspiel und wird höchstwahrscheinlich niemals Realität werden [5].

Als nächstest wird es um die GIGACITES in China gehen, dem ersten Land der Welt, das dieses Städtekonzept durchführen will. Lesen Sie dazu Teil 1 der neuen Reihe.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Die Akronyme der Siedlungsbezeichnungen:

USAanda = USA + Kanada

CARICOMSICA = Caribbean Community + Sistema de la Integración Centroamericana

UNASURia = Unión de Naciones Suramericanas

WASCA = West, East, Southern & Central Africa

EU-MENA = Europa + Middle East & North Africa

CHI-KO-JA = China + Korea + Japan

SAARCia = South Asian Association for Regional Cooperation

ASEANia = Association of Southeast Asian Nations

AmerArctica = American Arctic

SibirAsia = Sibirien + Asia

SaharArabia = Sahara + Arabia

AustrOcenia = Autralia + Ocenia

Δ Laut Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: Steigende Weltbevölkerung und die Hauptursachen.

° Ohne Antarktika mit 14.500.000 km². Dieses Gebiet könnte aber aufgrund des Bevölkerungsdrucks in ferner Zukunft ebenfalls besiedelt werden.

Zusätzliche Infos:

[1] Zum einen bedeutet Makropole einfach nur „große Stadt“ (altgriech. „μακρός“ / „makros“ = „groß“ und „πόλις“ / „pólis“ = „Stadt“), zum anderen wäre mein vorgeschlagener Begriff eine logische Weiterführung der Abfolge Mega – Giga – Tera.

Außerdem ergibt sich eine interessante Wortähnlichkeit zwischen Tera (altgriech. „τέρας“ / „teras“ = „ungeheuer“) und Terra (latein. „terra“ = „Erde“ oder „Land“).

[2] Eine dieser neuen Verkehrssysteme wird mit großer Wahrscheinlichkeit der Hyperloop sein. Um das Mittelmeer herum könnte eine Art „Hyperloop-Ring“ entlang der Küstengebiete entstehen.

[3] Dabei würde auch die Topographie eine große Rolle spielen, denn massive Gebirgszüge oder große Wüsten könnten Hindernisse für eine engere Vernetzung darstellen. Diese „Lücken“ entsprechen in meinem Gedankenmodell einem „Makro-Dorf“.

[4] In der Science-Fiction-Literatur, aber besonders im Film, werden in ferner Zukunft Städte postuliert, die einen gesamten Planeten erfassen. Eine solche Stadt wurde im Star Wars Universum vorgestellt: Coruscant, die Hauptstadt der Galaktischen Republik und des späteren Imperiums. Weiterhin könnten in den Meeren auch Unterwasserstädte bzw. Stadteile entsehen, wie in der US-Serie seaQuest DSV gezeigt.

[5] Ganz abgesehen davon, dass dies von einem anderen Askept her nicht wünschenswert wäre; Bei einer planetenweiten Stadt, wie sie bisher in Filmen zu sehen war, existiert die Natur – wie wir sie kennen – offenbar nicht mehr, sondern höchstens in der Form von Parkanlagen.

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