Indonesien – Karl Krzeminski https://krzeminski.work Sat, 01 Sep 2018 10:30:31 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 GEO NEWS Artikel: Kalenderwoche 27 https://krzeminski.work/geo-news-artikel-kalenderwoche-27/ Thu, 05 Jul 2018 21:13:19 +0000 https://krzeminski.work/?p=4361

Artikel der Kalenderwoche 27:

Die Wächter der neuen Seidenstrasse

NZZ vom 05. Juli 2018

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Gigacities im Südlichen Asien [4]: BANGLADESCH und INDONESIEN https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-4-bangladesch-und-indonesien/ Sun, 20 May 2018 21:46:06 +0000 https://krzeminski.work/?p=4211 Nachtaufnahme der indonesischen Hauptstadt Jakarta (Pixabay CC0 1.0)

Der (ost-)bengalische Cluster

Bangladesch ist der am dichtesten bevölkerte Flächenstaat der Welt [1]. Dhaka ist mit rund 12 Millionen Einwohnern und den geschätzten 19 Millionen Einwohnern in der Agglomeration bereits eine Megacity [2]. Auch die Regionen in der Umgebung um die anderen urbanen Zentren Chittagong, Khula, Rajshahi und Sylhet sind sehr dich besiedelt. Das Potenzial einer GIGACITY wäre in Bangladesch somit rein rechnerisch gegeben. Damit könnte quasi der gesamte Staat – rein theoretisch – in einer GIGACITY „umgewandelt“ werden. Allerdings sind die Gebiete zwischen den jeweiligen urbanen Zentren noch ländlicher geprägt, als es bei Indien und Pakistan der Fall ist. Hinzu kommt noch die permanente Gefahr durch Naturkatastrophen [3].

Die mögliche GIGACITY in Bangladesch (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Der indonesische Cluster

Bei Indonesien handelt es sich wiederum um den größten Inselstaat der Welt. Eine Insel ragt dabei besonders heraus: Java, die bevölkerungsreichste Insel der Erde [4]. Mit Jakarta (Jabodetabek) befindet sich – je nach Definition – die drittgrößte Megacity der Welt (nach dem Perlflussdelta und dem Großraum Tokyo) auf dieser Insel, auf der zudem rechnerisch 2 weitere Megacities (Surabaya und Bandung) sowie ein dutzend Millionenstädte liegen. Allerdings bildet die Topologie durch die zahlreichen Vulkane (ca. 130) natürliche Barrieren für eine stärkere Vernetzung der langgezogenen Insel – ganz zu schweigen von dem Katastrophenpotential durch Ausbrüche und Erdbeben.

Die mögliche GIGACITY in Indonesien bzw. auf Java (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Die politische Dimension einer GIGACITY

Im Gegensatz zu Indien und Pakistan werden Bangladesch und Indonesien politisch zwar wesentlich zentraler regiert und sind auch administrativ um einiges homogener [5]. Dennoch wäre eine GIGACITY, die im Fall von Bangladesch den gesamten Staat erfasst, politisch nicht sonderlich zielführend. Mit einer GIGACITY auf Java würden die restlichen Landesteile Indonesiens ähnlich wie bei Pakistan stark ins Hintertreffen geraten und möglicherweise die ohnehin schwierige politische Lage des Landes gefährden [6].

Die Kerndaten der GIGACITIES in Bangladesch und Indonesien (eigener Entwurf)

Lesen Sie im 5. und letzten Teil der Reihe „Gigacities im Südlichen Asien“ – sowie zum vorläufigen Abschluss der gesamten Reihe – eine kurze allgemeine Zusammenfassung zur Realisierbarkeit von GIGACITIES.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Die Namen sind fiktiv. „Banglapur“ habe ich – analog zum Sanskrit-Suffix „-desch“ für „Land“ – aus dem Suffix „-pur“ für „Stadt“ und dem Endonym „Bangla“ für die Region zusammengesetzt. „JaBanSura“ setzt sich aus den Anfangssilben der drei Megacities Jakarta (Jabodetabek), Bandung und Surabaya (Gerbangkertosusila) zusammen. Nach diesem System werden die Städteregionen in Indonesien üblicherweise benannt bzw. abgekürzt.

° Ohne die drei Bezirke der Chittagong Hill Tracts.

Zusätzliche Infos:

[1] Ausgenommen die Stadtstaaten Monaco, Singapur und Vatikanstadt sowie die Inselstaaten Bahrain und Malta. Wikipedia: Liste der Staaten der Erde.

[2] Im erweiterten Sinne ist Dhaka bereits eine Megalopolis mit 25 Millionen Einwohnern. Mehr dazu nach Abschluss der GIGACITIES-Reihe in der neuen Reihe über die Megacities der Welt. (Link folgt zu Beginn der Reihe)

[3] Da Bangladesch zu den von Naturgefahren sehr stark bedrohten und ärmsten Ländern der Welt gehört (Weltrisikobericht, Platz 5), ist nicht damit zu rechnen, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert. Dies ist generell ein großes Hemmnis für die Entwicklung des Landes.

[4] Die indonesische Regierung bemüht sich im Rahmen des Transmigrasi-Programms seit Jahrzehnten den Bevölkerungsdruck in andere wesentlich weniger besiedelte Regionen Indonesiens abzuleiten. Was Jedoch in vielen Teilen des Staates zu erheblichen Problemen wie gewalttätigen Ausschreitungen führt, besonders in den beiden Provinzen Papua und West-Papua im Westteil von Neuguinea (Papuakonflikt).

[5] Lediglich die drei östlichsten Distrikte der Chittagong Division (Khagrachhari, Rangamati und Bandarban), die im äußersten Südosten des Landes an der Grenze zu Myanmar liegen, ragen auf dem homogenen Bild Bangladeschs heraus. Sie unterscheiden sich aufgrund ihrer sehr geringen Bevölkerungsdichte, der gebirgigen Topographie und ihrer ethnolinguistischen Zusammensetzung strukturell vom Rest des Landes. Diese sind auch als Chittadong Hill Tracts bekannt und haben ein geringes Maß an politischer Autonomie.

[6] Über die indonesischen Problematik von Zentrum und Peripherie siehe Bettina DAVID: Machtverschiebungen zwischen Indonesiens Zentrum und Peripherie.

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Gigacities im Südlichen Asien [1]: DIE SUCHE https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-1-eine-einfuehrung/ Sun, 08 Apr 2018 20:50:03 +0000 https://krzeminski.work/?p=4196 (Pixabay CC0 1.0)

Die möglichen Gigacities im Südlichen Asien

Im 4. Teil der Reihe (GIGACITIES auch im Rest der Welt?) habe ich kurz angerissen, dass meiner Meinung nach weitere GIGACITIES nur in einer Region entstehen könnten: im Südlichen Asien. Diese Großregion habe ich der Einfachheit halber – wie der Begriff bereits impliziert – aus den zwei Teilregionen Südasien und Südostasien „künstlich“ gebildet [1]. Hier liegen die bevölkerungsreichen Staaten Indien, Pakistan und Bangladesch (Südasien) und Indonesien (Südostasien), in denen sich bereits zahlreiche Megacities befinden.

Die potenziellen GIGACITIES im Südlichen Asien (Bild: Wikipedia gemeinfrei, Bearbeitung: eigener Entwurf)

Warum diese Region?

Das Südliche Asien zeichnet sich zudem durch eine sehr hohe Bevölkerungsdichte aus. Die Indus-Ganges-Ebene ist mit rund 1,7 Millionen km² die größte und mit etwas über 1 Milliarde Menschen die bevölkerungsreichste fruchtbare Ebene der Welt [2]. Indien ist heute bereits dreifach dichter besiedelt als China und wird wohl spätestens im Jahre 2025 dieses als einwohnerstärkstes Land der Welt ablösen [3]. Pakistans östliche Provinzen Punjab und Sindh haben ähnliche Bevölkerungsdaten, wie die nördlichen indischen Bundesstaaten. Mit jeweils rund 1.100 Einwohnern pro km² ist Bangladesch der am dichtesten bevölkerte Flächenstaat der Welt [4] und die im Malaiischen Archipel liegende indonesische Insel Java ist die bevölkerungs-reichste Insel der Welt [5].

Tabelle mit den Kerndaten der Regionen in denen rein hypothetisch GIGACITIES liegen könnten (eigener Entwurf)

Die drei wichtigsten Kriterien

Somit ist (A) die Bevölkerungsdichte in meinem Gedankenspiel ein Hauptkriterium zur die Lokalisierung einer potenziellen GIGACITY. Des Weiteren sollte (B) der betreffende Staat nicht weniger als 100 Millionen Einwohner haben. Außerdem sollten (C) mindestens eine Megacity oder mehrere größere Millionenstädte als Zentren für die hypothetischen GIGACITY vorhanden sein [6]. In wie fern die reine Bevölkerungszahl als Kriterium tatsächlich ausreicht oder andere Faktoren wie die Topologie, die Infrastruktur sowie die generelle administrativ-politische Sinnhaftigkeit entscheidend sind, werde ich in einzelnen Beiträgen näher ausführen.

Lesen Sie in Teil 2 der Reihe über das Potential von GIGACITIES in Indien.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Für Indien liegen bisher nur die offiziellen Zahlen des Zensus von 2011 vor. Siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, Asien: http://www.citypopulation.de/India_d.html. Meine Angaben sind Schätzungen der Einwohnerzahlen basierend auf dem Bevölkerungswachstum von rund 17,5 % des zehnjährigen Zeitraums von 2001 bis 2011.

Die Daten der anderen Staaten beziehen sich auf relativ aktuelle Zahlen (Indonesien 2015 & Pakistan 2017) und neueste Projektionen (Bangladesch 2016). Siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, Asien: http://www.citypopulation.de/Asia_d.html.

Zusätzliche Infos:

[1] Südliches Asien ist jedoch kein offizieller und auch sonst nicht gängiger geographischer Begriff. Ich bin aber der Meinung, dass er sehr gut passt und auch linguistische, religiöse und historische Zusammenhänge aufgreift. Im englischen Sprachgebrauch wird auch von der „Indosphere“ oder „Greater India“ gesprochen, während im Deutschen von „indisierten Staaten“ gesprochen wird.

[2] Die drei großen chinesischen Ebenen kommen zusammen auf knapp 0,95 Millionen km² und rund 600 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsahl ergibt sich aus der Addition der betreffenden Regionen, siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, China: http://www.citypopulation.de/China-UA_d.html.

[3] So zumindest die gängigen Prognosen. Siehe Focus: Indien nähert sich China und Details zur Bevölkerungszusammensetzung siehe Deutsche Welle: China und Indien im Vergleich.

[4] Ausgenommen sind dabei Inseln und Stadtstaaten. Siehe Wikipedia: List of countries and dependencies by population density. 24 Jahre lang – von 1947 bis 1955 als Ost-Bengalen und von 1955 bis 1971 als Ostpakistan – war Bangladesch eine Provinz von Pakistan.

[5] Andere Inseln sind unter dem Strich wesentlich dichter besiedelt, jedoch um einiges kleiner, womit deren Bevölkerung rein nummerisch ebenfalls deutlich kleiner ausfällt. Siehe Wikipedia: List of islands by population density.

[6] Japan erfüllt zwar diese Kriterien: hohe Bevölkerungsdichte, über 100 Millionen Einwohner und 3 Megacities (Osaka, Nagoya, Tokyo). Allerdings würde ich es durch seine sehr „zerklüftete“ Inselstruktur von vornherein ausschließen wollen. Außerdem gilt der japanische Siedlungsgürtel Taiheiyo als Paradebeispiel einer Megalopolis, die ich in einer separaten Reihe behandeln werde. Das Gleiche gilt für die Philippinen und ihre Megalopolis Mega Manila sowie für die mitteleuropäische „Blaue Banane“.

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Gigacities [4]: AUCH IM REST DER WELT? https://krzeminski.work/gigacities-4-auch-im-rest-der-welt/ Sun, 17 Dec 2017 08:28:50 +0000 https://krzeminski.work/?p=2289 (Pixabay CC0 1.0)

Welche Regionen auf der Welt kommen sonst noch in Frage?

Außerhalb von China (violetter Kreis in der Karte) gibt es auf der Welt zwei weitere große Regionen mit den nötigen Voraussetzungen für potentielle GIGACITIES. Und zwar ebenfalls in Asien: auf dem indischen Subkontinent und in Südostasien (roter bzw. gelber Kreis) [1]. Mehrere dutzend Millionenstädte und einige Megacities liegen bereits an den Küsten des indischen Ozeans und an den Flüssen Indus, Ganges und Brahmaputra sowie deren Mündungsgebieten [2]. Die meisten davon liegen in Indien, weitere in Indonesien, Pakistan, und Bangladesch [3].


Die Bevölkerungsverteilung auf der Welt (Wikipedia CC0 1.0). Die Schwerpunkte in OSSO-Asien, sowie potentielle Megalopolis auf der ganzen Welt (eigener Entwurf)

Megalopolis statt GIGACITY

Alle anderen Weltregionen kommen jedoch aufgrund ihrer „geringen“ Bevölkerung sowie kleinräumigeren administativen Aufteilung nur schwer in Frage [5]. Stattdessen können in diesen Regionen sogenannte Städtelandschaften oder Megalopolis entstehen. Diese erstrecken sich entlang einer Siedlungsachse in größeren Staaten oder auch grenzübergreifend. Da dieses geographische Konzept keine politisch-administrative Zusammenlegung voraussetzt, wären hierbei die potenziellen Kandidaten wesentlich häufiger (blaue Rechtecke in der Karte).

Weitere Reihen sind in der Vorbereitung

Mögliche GIGACITIES im Südlichen Asien werden Thema einer eigenen Reihe sein. Nach deren Abschluss werde ich in einer weiteren Reihe die Megalopolis rund um die Welt vorstellen. Diese wird nach den (Groß-)Kontinenten sortiert und sehr umfangreich sein, da ich die Städtelandschaften mit ihren Besonderheiten einzeln vorstellen werde. Doch zunächst soll es im letzten Beitrag dieser Reihe um ein Gedankenspiel einer möglicherweise letzten Stadtdefinition gehen: der Teracity.

Lesen Sie dazu mehr in Teil 5.

Zusätzliche Infos:

[1] Eine exakte geographische Abgrenzung Südasiens existiert nicht. Die gängige Einteilung der Welt in ein Geo-Schema durch die UN-Statistikkommission orientiert sich an politischen Grenzen und schließt auch den Iran mit ein, während andere Gliederungen diesen bereits als ein Land des Nahen bzw. Mittleren Ostens sehen. Die Abgrenzung Südostasiens orientiert sich ebenfalls an politischen Grenzen, ist aber eindeutiger, da diese Region die Wirtschaftsunion ASEAN bildet. Der Einfachheit halber fasse ich diese beiden Regionen zur Großregion „Südliches Asien“ zusammen.

[2] In diesem Teil der Welt leben nämlich ca. 53 % der Weltbevölkerung auf nur rund knapp 14 % der Erdoberfläche!

[3] Diese Länder belegen jeweils Platz 2, 4, 6 und 8 der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt.

[4] Ich habe diesen Teil der Welt zur besseren und schnelleren Kennzeichnung kurzerhand OSSO-Asien genannt – zusammengesetzt aus Ost-, Süd- und Südostasien. Die englische Entsprechung wäre ESSE-Asia. Generell unterscheidet sich dieser Teil der Welt kulturell-religiös stark von anderen Erdteilen (Östliche Philosophie /Dharmische Religionen).

[5] Afrika wird zwar bis 2100 wohl bis zu 2 Milliarden Einwohner haben, aber diese werden sich viel stärker über den Kontinent verteilen, der mit bis dato 54 Staaten auch relativ „gleichmäßig“ aufgeteilt ist.

Weiterführende Literatur:
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KOHLE [MoK-Folge 549] https://krzeminski.work/kohle-mok-folge-549/ Sat, 28 Oct 2017 21:58:25 +0000 https://krzeminski.work/?p=4609 (Pixabay CC0 1.0)

Thema: Das Ende der Kohle?

Sendung vom 28. Oktober 2017 (in der französichen Originalfassung)

https://www.youtube.com/watch?v=pYK4a-S3b8M

© Video: arte.tv 2017

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WESTPAPUA [MoK-Folge 544] https://krzeminski.work/westpapua-mok-folge-544/ Sat, 23 Sep 2017 21:49:01 +0000 https://krzeminski.work/?p=4603 Piaynemo-Archipel in Raja Ampat, West Papua (Pixabay CC0 1.0)

Thema:  Westpapua – Der vergessene Konflikt
Papouasie occidentale, un conflit oublié

Sendung vom 23. September 2017 (in der französichen Originalfassung)

© Video: arte.tv 2017

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