Gigacity – Karl Krzeminski https://krzeminski.work Sun, 08 Jul 2018 19:35:26 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Gigacities im Südlichen Asien [5]: DAS 2. FAZIT https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-5-das-2-fazit/ Sun, 27 May 2018 21:26:25 +0000 https://krzeminski.work/?p=4329 (Pixabay CC0 1.0)

Das Südliche Asien ist nicht China

Wie schon in den vorhergehenden Beiträgen angeklungen ist, sehe ich die Realisierbarkeit von GIGACITIES im Südlichen Asien als kompliziert an. Für das Potential scheint die reine Einwohnerzahl wie in China zunächst ein guter Indikator zu sein. Jedoch machen viele andere Faktoren wie Infrastruktur, politisch-administrative Flexibilität oder auch Auswirkungen durch Naturkatastrophen letzten Endes die Errichtung einer GIGACITY in den bevölkerungsreichen Regionen des Südlichen Asien sehr schwierig (Siehe Tabelle). In Indien lägen die Bedingungen für GIGACITIES dabei noch am günstigsten [1].

Positiv = 2 Neutral = 0 Negativ = -1

Zusammenfassung der wichtigsten Faktoren für und gegen die Möglichkeit einer GIGACITY in der verschiedenen Weltregionen nach meiner eigenen Einschätzung (eigener Entwurf)

Der Rest der Welt ist auch nicht China

Der Rest der Welt ist mit 47 % der Weltbevölkerung auf 86 % der Erdoberfläche bei weitem nicht so dicht besiedelt wie die OSSO-Region [2]. Meiner Einschätzung nach wird das Potential für GIGACITIES in anderen Regionen der Welt eher sinken, da die Prognosen für das Jahr 2100 größtenteils von einem leichten Bevölkerungsrückgang ausgehen [3]. Einzig und allein in Afrika könnten aufgrund des sehr starken Bevölkerungswachstums bis 2100 potentielle Regionen für GIGACITIES entstehen, die mit den chinesischen eines Tages vergleichbar wären [4].

Die Alternative zur GIGACITY: die Megalopolis

Gerade diese Vernetzung ist in vielen Regionen der Welt in sogenannten Städtelandschaften bereits gegeben und wird, wie z.B. im lateinamerikanischen Raum, sogar weiter wachsen [5]. In diesen Regionen könnte daher meiner Meinung nach ein anderer Stadttyp wesentlich erfolgreicher sein: die Megalopolis. Sie ist in gewisser Weise eine „GIGACITY light“, da bei ihr eine administrative Zusammenlegung nicht erforderlich oder gar unerwünscht ist. In einer Megalopolis steht mehr eine ökonomische, politische, ökologische, kulturelle sowie gesellschaftliche Zusammenarbeit der beteiligen Teilstädte im Vordergrund.

In einer neuen eigenen Reihe werde ich demnächst diese Stadtkategorie vorstellen, sowie bereits bekannte und potentielle Megalopolis in der Welt betrachten.

Anmerkungen zur Tabelle:

○ Die Frage, wie viele Megacities auf der Welt existieren, beantworten die verschiedenen Quellen allerdings unterschiedlich. Vergleiche Wikipedia: Megacity und Thomas BRINKHOFF: City Population, Grösste Agglomerationen der Welt: http://www.citypopulation.de/world/Agglomerations_d.html. Die Zahl in der Klammer gibt rechnerisch mögliche Megacities an, wie z.B. Xi‘an in China oder Rhein-Ruhr in Deutschland.

∆ Die Einschätzung der politischen Stabilität bezieht sich auf den aktuellen Fragile States Index. Sieben afrikanische Staaten befinden sich dabei in der Top 10, alle anderen rangieren weit oben in der Skala, keiner in der „stabilen Wertung“ (Bester Wert: Botswana auf Platz 120).

* Die Einschätzung der Bedrohung durch Naturkatastrophen orientiert sich dabei am Weltrisikobericht aus dem Jahr 2016. Für Afrika und die restliche Welt wurde ein grobes Mittel aller Staaten genommen. Ein geringes Risiko gilt dabei als „positiv“, ein mittleres als „neutral“ und ein hohes Risiko als „negativ“.

● Diese Regionen wurden in keinem separaten Beitrag behandelt, sie dienen somit lediglich als vergleichende Beispiele.

Zusätzliche Infos:

[1] Siehe Beitrag Gigacities im Südlichen Asien [2]: INDIEN.

[2] Was ich unter der OSSO-Region verstehe, habe ich in den zusätzlichen Infos des Beitrag Gigacites [4]: AUCH IM REST DER WELT? ausgeführt.

[3] Vergleiche Bundeszentrale für politische Bildung: Bevölkerungsentwicklung nach Regionen und Axel WERMELSKIRCHEN: Rapides Bevölkerungswachstum – In Afrika wird es eng.

[4] Vergleiche David SATTERTHWAIT: Will Africa have the world’s largest cities in 2100? und Wikipedia: Population projections of the 101 largest cities in the 21st century.

[5] Christian BÜSCHER: Risiko-Lebensraum Megastadt. Eine soziologische Perspektive. in: BIRLE, P.; DEWEY, M.; MASCARENO, A. (Hrsg.): Durch Luhmanns Brille: Herausforderungen an Politik und Rech in Lateinamerika und in der Weltgesellschaft. Baden-Baden: Nomos 2012, S. 145-171. Siehe auch Artikel bei Scinexx: Risikolebensraum Megacity?.

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Gigacities im Südlichen Asien [4]: BANGLADESCH und INDONESIEN https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-4-bangladesch-und-indonesien/ Sun, 20 May 2018 21:46:06 +0000 https://krzeminski.work/?p=4211 Nachtaufnahme der indonesischen Hauptstadt Jakarta (Pixabay CC0 1.0)

Der (ost-)bengalische Cluster

Bangladesch ist der am dichtesten bevölkerte Flächenstaat der Welt [1]. Dhaka ist mit rund 12 Millionen Einwohnern und den geschätzten 19 Millionen Einwohnern in der Agglomeration bereits eine Megacity [2]. Auch die Regionen in der Umgebung um die anderen urbanen Zentren Chittagong, Khula, Rajshahi und Sylhet sind sehr dich besiedelt. Das Potenzial einer GIGACITY wäre in Bangladesch somit rein rechnerisch gegeben. Damit könnte quasi der gesamte Staat – rein theoretisch – in einer GIGACITY „umgewandelt“ werden. Allerdings sind die Gebiete zwischen den jeweiligen urbanen Zentren noch ländlicher geprägt, als es bei Indien und Pakistan der Fall ist. Hinzu kommt noch die permanente Gefahr durch Naturkatastrophen [3].

Die mögliche GIGACITY in Bangladesch (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Der indonesische Cluster

Bei Indonesien handelt es sich wiederum um den größten Inselstaat der Welt. Eine Insel ragt dabei besonders heraus: Java, die bevölkerungsreichste Insel der Erde [4]. Mit Jakarta (Jabodetabek) befindet sich – je nach Definition – die drittgrößte Megacity der Welt (nach dem Perlflussdelta und dem Großraum Tokyo) auf dieser Insel, auf der zudem rechnerisch 2 weitere Megacities (Surabaya und Bandung) sowie ein dutzend Millionenstädte liegen. Allerdings bildet die Topologie durch die zahlreichen Vulkane (ca. 130) natürliche Barrieren für eine stärkere Vernetzung der langgezogenen Insel – ganz zu schweigen von dem Katastrophenpotential durch Ausbrüche und Erdbeben.

Die mögliche GIGACITY in Indonesien bzw. auf Java (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Die politische Dimension einer GIGACITY

Im Gegensatz zu Indien und Pakistan werden Bangladesch und Indonesien politisch zwar wesentlich zentraler regiert und sind auch administrativ um einiges homogener [5]. Dennoch wäre eine GIGACITY, die im Fall von Bangladesch den gesamten Staat erfasst, politisch nicht sonderlich zielführend. Mit einer GIGACITY auf Java würden die restlichen Landesteile Indonesiens ähnlich wie bei Pakistan stark ins Hintertreffen geraten und möglicherweise die ohnehin schwierige politische Lage des Landes gefährden [6].

Die Kerndaten der GIGACITIES in Bangladesch und Indonesien (eigener Entwurf)

Lesen Sie im 5. und letzten Teil der Reihe „Gigacities im Südlichen Asien“ – sowie zum vorläufigen Abschluss der gesamten Reihe – eine kurze allgemeine Zusammenfassung zur Realisierbarkeit von GIGACITIES.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Die Namen sind fiktiv. „Banglapur“ habe ich – analog zum Sanskrit-Suffix „-desch“ für „Land“ – aus dem Suffix „-pur“ für „Stadt“ und dem Endonym „Bangla“ für die Region zusammengesetzt. „JaBanSura“ setzt sich aus den Anfangssilben der drei Megacities Jakarta (Jabodetabek), Bandung und Surabaya (Gerbangkertosusila) zusammen. Nach diesem System werden die Städteregionen in Indonesien üblicherweise benannt bzw. abgekürzt.

° Ohne die drei Bezirke der Chittagong Hill Tracts.

Zusätzliche Infos:

[1] Ausgenommen die Stadtstaaten Monaco, Singapur und Vatikanstadt sowie die Inselstaaten Bahrain und Malta. Wikipedia: Liste der Staaten der Erde.

[2] Im erweiterten Sinne ist Dhaka bereits eine Megalopolis mit 25 Millionen Einwohnern. Mehr dazu nach Abschluss der GIGACITIES-Reihe in der neuen Reihe über die Megacities der Welt. (Link folgt zu Beginn der Reihe)

[3] Da Bangladesch zu den von Naturgefahren sehr stark bedrohten und ärmsten Ländern der Welt gehört (Weltrisikobericht, Platz 5), ist nicht damit zu rechnen, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert. Dies ist generell ein großes Hemmnis für die Entwicklung des Landes.

[4] Die indonesische Regierung bemüht sich im Rahmen des Transmigrasi-Programms seit Jahrzehnten den Bevölkerungsdruck in andere wesentlich weniger besiedelte Regionen Indonesiens abzuleiten. Was Jedoch in vielen Teilen des Staates zu erheblichen Problemen wie gewalttätigen Ausschreitungen führt, besonders in den beiden Provinzen Papua und West-Papua im Westteil von Neuguinea (Papuakonflikt).

[5] Lediglich die drei östlichsten Distrikte der Chittagong Division (Khagrachhari, Rangamati und Bandarban), die im äußersten Südosten des Landes an der Grenze zu Myanmar liegen, ragen auf dem homogenen Bild Bangladeschs heraus. Sie unterscheiden sich aufgrund ihrer sehr geringen Bevölkerungsdichte, der gebirgigen Topographie und ihrer ethnolinguistischen Zusammensetzung strukturell vom Rest des Landes. Diese sind auch als Chittadong Hill Tracts bekannt und haben ein geringes Maß an politischer Autonomie.

[6] Über die indonesischen Problematik von Zentrum und Peripherie siehe Bettina DAVID: Machtverschiebungen zwischen Indonesiens Zentrum und Peripherie.

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Gigacities im Südlichen Asien [3]: PAKISTAN https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-3-pakistan/ Sun, 06 May 2018 21:33:59 +0000 https://krzeminski.work/?p=4208 Der Iqbal Park mit dem Minar-e-Pakistan in Lahore (Pixabay CC0 1.0)

Die pakistanischen Cluster

Pakistan hätte zwei potentielle Cluster für GIGACITIES. Erstens wäre dies die Provinz Punjab mit ihren fünf urbanen Zentren Rawalpindi / Islamabad, Lahore, Faisalabad, Multan und Gujranwala; Zweitens die Provinz Sindh mit ihren zwei Zentren Karachi und dem pakistanischen Hyderabad. Diese zwei östlichen Provinzen im Indus-Tal unterscheiden sich in ihrer Bevölkerungsdichte, aber auch hinsichtlich ihrer ethno-linguistischen Zusammensetzung, erheblich vom Rest des Landes. Hier lebt die indoarisch-sprechende Ethnie der Punjabis. Sie macht bereits 75 % der pakistanischen Bevölkerung aus.

Die geographische Lage der beiden möglichen GIGACITIES in Pakistan (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Starke Gegensätze in Pakistan

In den beiden westlichen Provinzen Belutschistan und Khyber Paschtunistan (sowie die angrenzenden Tribal Areas FATA) leben die iranisch-sprechenden Volksgruppen der Belutschen und Paschtunen (ca. 22,5 %). Sie orientieren sich traditionell mehr gen Westen nach Afghanistan und den Iran. In den nördlichen Regionen Azad Kashmir und Gilgit-Baltistan leben wiederum dardische und tibetische Ethnien (ca. 2,5 %) [1]. Hier ist sogar noch ein anderer Unterschied zum Rest des Landes gegeben: Die meisten Bewohner des Nordens sind Schiiten [2].

Die Kerndaten der beiden möglichen GIGACITIES in Pakistan (eigener Entwurf)

Die Zweiteilung des Landes würde sich verstärken

Was für die dichtbesiedelten Gebiete Indiens gilt, gilt gleichermaßen auch für Pakistan. Abseits der besagten Millionenstädte ist der Urbanierungs- und Verflechtungsgrad sehr gering. Politisch wie administrativ würde die Etablierung einer GIGACITY für dieses Land ebenfalls wenig Sinn ergeben. Das restliche Staatsgebiet des würde dadurch noch mehr in Bedeutungslosigkeit fallen, was ohnehin bereits durch die Dominanz der beiden Flussprovinzen, insbesondere Punjabs, gegeben ist. Aufgrund der oben genannten Faktoren würde die Etablierung von GIGACITIES der politischen Stabilität des Landes keineswegs nutzen, die ohnehin seit fast 20 Jahren sehr bis extrem fragil ist [3].

Lesen Sie in Teil 4 der Reihe über das Potential von GIGACITIES in Bangladesch und Indonesien.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Die beiden Namen sind fiktiv. Ich habe sie aus dem Namen der jeweiligen Provinz und dem persischen Suffix „-abad“ für „Stadt“ zusammen.

Zusätzliche Infos:

[1] Diese zwei Regionen gehören de-facto zu Pakistan, werden jedoch wegen des Kaschmir-Konflikts de-jure nicht als Teil des pakistanischen Staatsgebiets betrachtet.

[2] Sie werden im überwiegend sunnitischen Pakistan marginalisiert. Dies äußert sich auch darin, dass die Einwohner von Gilgit-Baltistan dem Zuzug von Punjabis skeptisch bzw. gar ablehnend gegenüberstehen. Siehe Sattar KHAN und Rodion EBBIGHAUSEN: Nordpakistan begegnet China mit Skepsis.

[3] In den Jahren nach dem 11. September galt Pakistan im Zuge des „Krieges gegen den Terror“ vielfach bereits als sogenannter „Failed State“, besonders seit dem Attentat auf die ehemalige Premierministerin Benazir Bhutto im Jahr 2008. Siehe Hasnain KAZIM im Gespräch mit Benedikt SCHULZ: Pakistan ist ein gescheiterter Staat. Im Fragile States Index kletterte das Land von Rang 10 im Jahr 2010 immerhin wieder auf Rang 17 im Jahr 2017. Siehe Wikipedia: List of countries by Fragile States Index.

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Gigacities im Südlichen Asien [2]: INDIEN https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-2-indien/ Sun, 22 Apr 2018 21:04:43 +0000 https://krzeminski.work/?p=4204 Blick auf Mumbai (Pixabay CC0 1.0)

Die indischen Cluster an den Flüssen

Die eine Hälfte der potentiellen Siedlungscluster für GIGACITIES in Indien wäre in den Bundesstaaten Haryana, Uttar Pradesch, Bihar und Westbengalen sowie im Bundesterritorium Delhi vorstellbar. Hierbei können von West nach Ost die Städte Delhi, die nahe beieinander liegenden Millionenstädte Lucknow und Kanpur, Patna sowie Kolkatta als mögliche Zentren jeweils einer GIGACITY herangezogen werden [2]. Sie liegen allesamt in der fruchtbaren Gangesebene, die der Mittelteil der noch viel größeren Indus-Ganges-Ebene ist.

(Pixabay CC0 1.0)

IN BEARBEITUNG: Die geographische Verteilung von möglichen GIGACITIES in Indien

Die indischen Cluster an den Küsten

Die zweite Hälfte der indischen GIGACITIES wäre an der Südwest- bzw. Südostküste möglich. Hier sind Ahmedabad mit Surat in Gujarat, Mumbai mit Pune in Maharashtra, Bengaluru in Karnataka sowie Chennai in Tamil Nadu die jeweiligen Zentren. Jedoch wäre die Topographie ein größeres Hindernis. Denn, während die oben genannten Cluster in einer ausgedehnten Ebene liegen, bilden die West– und Ostghats an den beiden südlichen Küsten Indiens eine natürliche Barriere zum Hinterland der betreffenden Siedlungszentren.

Die rein hypothetischen GIGACITIES in Indien (eigener Entwurf)

Eher Gigadörfer denn GIGACITIES?

Die indischen Cluster sind allerdings bei weitem nicht so urbanisiert wie die Zahlen der Bevölkerungsdichte es vermuten lassen. Abseits der Millionenstädte und Megacities sind die Gebiete nämlich sehr ländlich geprägt. Dazu trägt die allgemein schlechte Infrastruktur zwischen den einzelnen urbanen Zentren bei, selbst in der Region Groß-Delhi [3]. Zudem würde die demokratische und föderale Struktur des indischen Staates nicht ohne weiteres eine derartige administrative Zusammenlegung gestatten [4]. Der Weiteren gibt es von von indischer Seite bereits Stimmen, die sich dagegen aussprechen, dem chinesische Beispiel einer GIGACITY zu folgen [5].

Lesen Sie in Teil 3 der Reihe über das Potential von GIGACITIES in Pakistan.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Eigene Schätzungen ausgehend vom Bevölkerungswachstum im Zeitraum von 2001 bis 2011. Siehe Wikipedia: 2011 Census of India. Aktuelle Zahlen wird erst der nächste indische Zensus im Jahr 2021 liefern.

♦  Harit ist die inoffizielle Bezeichung für den westlichen Teil von Uttar Pradesch.
■ Die zehn östlichen Divisionen, ohne die südlichen Division Chitrakoot und Jhansi sowie den Distrikt Sonbhadra im Südosten.
●  Ohne den westlichen Distrikt Kachchh.

Zusätzliche Infos:

[1] Drei dieser Cluster – Delhi, Kolkatta und Mumbai – sind bereits Megacities mit über 10 Millionen Einwohnern. Das indische Hyderabad, immerhin die 4. größte Stadt Indiens, hat hingegen für eine GIGACITY (noch) nicht das nötige Umland mit der entsprechenden Bevölkerungskonzentration.

[2] In dieser Rechnung ist auch Bangladesch (außer den südlichen Bezirken, den sogenannten Chittadong Hill Tracts) enthalten, dass zwar nicht zu Indien gehört, sehr wohl aber zur Gangesebene.

[3] Der Bundesstaat Bihar beispielsweise hat mit nur rund 11 % den niedrigsten Urbanisierungsgrad aller indischen Bundesstaaten. Gleichzeitig ist er mit 1100 Einwohnern pro km² der am dichtesten besiedelte von ihnen.

[4] Ein Argument das sich bei jedem demokratischen und föderalen Land anführen lässt. Wobei nicht zwangsläufig die Politik der Grund sein muss; sondern wohl eher Volksbefragungen, die bestimmte administrative Zusammenlegungen auch aus traditionellen lokalen Rivalitäten ablehnen würden. Im Fall von Deutschland muss man sich einfach nur vorstellen, was los wäre, wenn Köln und Düsseldorf zusammengelegt werden würden. Oder Mainz und Wiesbaden. Oder Frankfurt und Offenbach.

[5] Die Argumente richten sich hauptsächlich gegen weitere und noch größere Megacities. Allerdings dürften diese bei GIGACITIES um so nachdrücklicher sein. Siehe Matias ECHANOVE und Rahul SRIVASTAVA: Why India should reject China’s obsession with bigger, denser megacities.

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Gigacities im Südlichen Asien [1]: DIE SUCHE https://krzeminski.work/gigacities-im-suedlichen-asien-1-eine-einfuehrung/ Sun, 08 Apr 2018 20:50:03 +0000 https://krzeminski.work/?p=4196 (Pixabay CC0 1.0)

Die möglichen Gigacities im Südlichen Asien

Im 4. Teil der Reihe (GIGACITIES auch im Rest der Welt?) habe ich kurz angerissen, dass meiner Meinung nach weitere GIGACITIES nur in einer Region entstehen könnten: im Südlichen Asien. Diese Großregion habe ich der Einfachheit halber – wie der Begriff bereits impliziert – aus den zwei Teilregionen Südasien und Südostasien „künstlich“ gebildet [1]. Hier liegen die bevölkerungsreichen Staaten Indien, Pakistan und Bangladesch (Südasien) und Indonesien (Südostasien), in denen sich bereits zahlreiche Megacities befinden.

Die potenziellen GIGACITIES im Südlichen Asien (Bild: Wikipedia gemeinfrei, Bearbeitung: eigener Entwurf)

Warum diese Region?

Das Südliche Asien zeichnet sich zudem durch eine sehr hohe Bevölkerungsdichte aus. Die Indus-Ganges-Ebene ist mit rund 1,7 Millionen km² die größte und mit etwas über 1 Milliarde Menschen die bevölkerungsreichste fruchtbare Ebene der Welt [2]. Indien ist heute bereits dreifach dichter besiedelt als China und wird wohl spätestens im Jahre 2025 dieses als einwohnerstärkstes Land der Welt ablösen [3]. Pakistans östliche Provinzen Punjab und Sindh haben ähnliche Bevölkerungsdaten, wie die nördlichen indischen Bundesstaaten. Mit jeweils rund 1.100 Einwohnern pro km² ist Bangladesch der am dichtesten bevölkerte Flächenstaat der Welt [4] und die im Malaiischen Archipel liegende indonesische Insel Java ist die bevölkerungs-reichste Insel der Welt [5].

Tabelle mit den Kerndaten der Regionen in denen rein hypothetisch GIGACITIES liegen könnten (eigener Entwurf)

Die drei wichtigsten Kriterien

Somit ist (A) die Bevölkerungsdichte in meinem Gedankenspiel ein Hauptkriterium zur die Lokalisierung einer potenziellen GIGACITY. Des Weiteren sollte (B) der betreffende Staat nicht weniger als 100 Millionen Einwohner haben. Außerdem sollten (C) mindestens eine Megacity oder mehrere größere Millionenstädte als Zentren für die hypothetischen GIGACITY vorhanden sein [6]. In wie fern die reine Bevölkerungszahl als Kriterium tatsächlich ausreicht oder andere Faktoren wie die Topologie, die Infrastruktur sowie die generelle administrativ-politische Sinnhaftigkeit entscheidend sind, werde ich in einzelnen Beiträgen näher ausführen.

Lesen Sie in Teil 2 der Reihe über das Potential von GIGACITIES in Indien.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Für Indien liegen bisher nur die offiziellen Zahlen des Zensus von 2011 vor. Siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, Asien: http://www.citypopulation.de/India_d.html. Meine Angaben sind Schätzungen der Einwohnerzahlen basierend auf dem Bevölkerungswachstum von rund 17,5 % des zehnjährigen Zeitraums von 2001 bis 2011.

Die Daten der anderen Staaten beziehen sich auf relativ aktuelle Zahlen (Indonesien 2015 & Pakistan 2017) und neueste Projektionen (Bangladesch 2016). Siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, Asien: http://www.citypopulation.de/Asia_d.html.

Zusätzliche Infos:

[1] Südliches Asien ist jedoch kein offizieller und auch sonst nicht gängiger geographischer Begriff. Ich bin aber der Meinung, dass er sehr gut passt und auch linguistische, religiöse und historische Zusammenhänge aufgreift. Im englischen Sprachgebrauch wird auch von der „Indosphere“ oder „Greater India“ gesprochen, während im Deutschen von „indisierten Staaten“ gesprochen wird.

[2] Die drei großen chinesischen Ebenen kommen zusammen auf knapp 0,95 Millionen km² und rund 600 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsahl ergibt sich aus der Addition der betreffenden Regionen, siehe Thomas BRINKHOFF: City Population, China: http://www.citypopulation.de/China-UA_d.html.

[3] So zumindest die gängigen Prognosen. Siehe Focus: Indien nähert sich China und Details zur Bevölkerungszusammensetzung siehe Deutsche Welle: China und Indien im Vergleich.

[4] Ausgenommen sind dabei Inseln und Stadtstaaten. Siehe Wikipedia: List of countries and dependencies by population density. 24 Jahre lang – von 1947 bis 1955 als Ost-Bengalen und von 1955 bis 1971 als Ostpakistan – war Bangladesch eine Provinz von Pakistan.

[5] Andere Inseln sind unter dem Strich wesentlich dichter besiedelt, jedoch um einiges kleiner, womit deren Bevölkerung rein nummerisch ebenfalls deutlich kleiner ausfällt. Siehe Wikipedia: List of islands by population density.

[6] Japan erfüllt zwar diese Kriterien: hohe Bevölkerungsdichte, über 100 Millionen Einwohner und 3 Megacities (Osaka, Nagoya, Tokyo). Allerdings würde ich es durch seine sehr „zerklüftete“ Inselstruktur von vornherein ausschließen wollen. Außerdem gilt der japanische Siedlungsgürtel Taiheiyo als Paradebeispiel einer Megalopolis, die ich in einer separaten Reihe behandeln werde. Das Gleiche gilt für die Philippinen und ihre Megalopolis Mega Manila sowie für die mitteleuropäische „Blaue Banane“.

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Gigacities in China [10]: EIN ERSTES FAZIT https://krzeminski.work/gigacities-in-china-10-vorlaeufiges-fazit/ Sun, 25 Mar 2018 06:18:43 +0000 https://krzeminski.work/?p=4153 Die Skyline von Hongkong bei Nacht (Pixabay CC0 1.0)

Die GIGACITIES bis jetzt

China hat mit der GIGACITY die bisherigen Städtekonzepte um eine neue und visionäre, aber auch monströse Kategorie erweitert. In den 20 geplanten chinesischen GIGACITIES würden nach den heutigen Zahlen ca. 1,2 Milliarden Menschen (oder rund 86 % der Bevölkerung) auf etwa 35 % des Staatsgebiets Chinas leben [1]. Dabei gibt es zwischen den einzelnen sogenannten „Clustern“ erhebliche Unterschiede, sei dies in demographischer, politischer oder wirtschaftlicher Hinsicht.

Die Lage der Schwellencluster in Bezug auf die Hauptcluster (© 2018 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Die Hauptcluster

Die Hauptcluster sind bislang am klarsten ausgearbeitet. Sie liegen in den wirtschaftlich stärksten Regionen Chinas (blaue Flächen in der Karte, No. 1-5). Am konkretesten ist die Planung von Jing-Jin-Ji (No. 1). Dennoch lässt sich China Zeit mit der tatsächlichen administrativen Umsetzung der Planung. Offenbar soll es aber 2020 soweit sein, wenn kurz vorher der neue Flughafen Beijing-Daxing der Region in Betrieb geht. Am Gelingen dieser ersten GIGACITY wird sich wohl letzten Endes die Zukunft und Machbarkeit aller anderen GIGACITIES entscheiden.

Die Schwellencluster

Wenn einmal die Hauptcluster etabliert sind, sollen die Schwellencluster dann die „Lücken“ zwischen diesen schließen (grüne Flächen, No. 6-15). Schwierig und noch nicht ganz geklärt ist das administrative Schicksal der nicht an GIGACITIES beteiligen Gebiete in den jeweiligen Provinzen. So wären die eher ländlichen Bezirke in Hubei, Hunan und Jiangxi, aber besonders jene in Heilongjiang, Fujian und Sichuan, davon betroffen. Ob diese zu neuen Provinzen zusammengelegt werden oder schließlich doch noch Teil der GIGACITIES werden, wird aus den weiteren offiziellen Planungen hervorgehen müssen.

Die Nebencluster

Die Nebencluster liegen allesamt in der Peripherie des Landes westlich der Heihe-Tengchong-Linie (gelbe Flächen, No. 16-20). Diese fünf geplanten Städte wären jedoch im Vergleich zu den fünf Haupt- und zehn Schwellenclustern sehr dünn besiedelt (siehe Tabelle). Außerdem würden sie nur nur rund 12 % der Fläche und 53 % der Bewohner in der Peripherie ausmachen, während die anderen GIGACITIES fast 50 % Fläche des Kernlandes und 88 % der Einwohner erfassen würden [2].

Alle geplanten GIGACITIES sortiert nach Haupt-, Schwellen- und Nebenclustern (eigener Entwurf)

Die Zukunft der GIGACITIES

Die chinesischen GIGACITIES sind das wohl ambitionierteste Städteprojekt der Welt. Es wird, wenn es tatsächlich umgesetzt wird, das Land in seiner administrativen Struktur grundlegend verändern. Allerdings gibt es auch einen entgegengesetzten Vorschlag: Anstatt die Städte immer größer werden zu lassen, sollten sie stattdessen auf die Größe einer Mittel- oder Großstadt beschränkt werden. Als Vorbild wird dabei interessanterweise die Zusammensetzung der Städte in Deutschland angeführt [3].

Nachdem ich nun alle geplanten GIGACITIES in China vorgestellt habe, werde ich in den kommenden Beiträgen eine Region vorstellen, in der meiner Meinung nach diese neue Stadtkategorie rein hypothetisch ebenfalls möglich wäre: im südlichen Asien.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Zu den einzelnen Namen bzw. Bezeichnungen der jeweiligen GIGACITIES siehe die Anmerkungen der vorhergehenden Beiträge.

Quelle der Daten = Thomas Brinkhoff: City Population, http://www.citypopulation.de/China_d.html.

Zusätzliche Infos:

[1] Da China eine sinkende Geburtenrate hat und bedingt durch die bis 2015 geltende Ein-Kind-Politik auf eine rapide Überalterung der Gesellschaft zusteuert, werden sich die Kerneinwohnerzahlen der geplanten GIGACITIES in naher Zukunft nicht dramatisch verändern und wenn, dann nur durch Zuzug. Im Gegenteil: Die GIGACITY soll durch die Einbindung des Umlandes die zugezogene Bevölkerung besser verteilen und die Zentren der jeweiligen Städte vor dem Kollaps schützen. Lediglich die Nebencluster in der Peripherie könnten einen sehr starken Einwohnerzuwachs bekommen, was wiederum als Quasi-Entlastung des dicht besiedelten chinesischen Kernlandes gewünscht ist.

[2] Das geht nicht eindeutig aus der Tabelle hervor, lässt sich aber aus den Flächen- und Bevölkerungszahlen Chinas berechnen.

[3] Deutschland hat verglichen mit anderen Ländern tatsächlich eine ungewöhnliche Siedlungsstruktur: Von den 82 Millionen Einwohner leben 27 Millionen oder 33 % in den rund 90 Großstädten (darunter 4 Millionenstädte, 10 „Halbe-Millionenstädte“ und 10 „Fast-Großstädte“). Dies liegt zum Großteil an der starken und nach wie vor prägenden föderalen Geschichte Deutschlands, in der es immer viele regionale Zentren gab. Allein die zahlreichen ehemaligen Residenzstädte, die über die gesamte Bundesrepublik verteilt sind, sind ein großes Indiz dafür.

(Zum Vergleich: In Frankreich leben von den 65 Millionen Einwohnern nur 9,6 Millionen oder 15 % in den rund 40 Großstädten. Die Agglomeration Ile-de-France mit ihren 12 Millionen Einwohnern besteht „nur“ aus 5 Großstädten und sehr vielen kleineren Mittelstädten.)

Deswegen bin ich auch der Meinung, dass eine administrative Zusammenlegung des Ruhrgebiets mit den Regionen Niederrhein und Köln/Bonn zu einer 10-Millionen Megacity Rhein-Ruhr wohl weder politisch oder gesellschaftlich umsetzbar wäre – wenn ich allein an die Fußballvereine im Revier denke! Lediglich einzelne lokale Städtefusionen wie die im Bergischen Städtedreieck werden diskutiert.

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Gigacities in China [9]: NEBENCLUSTER https://krzeminski.work/gigacities-in-china-9-nebencluster/ Sun, 11 Mar 2018 21:59:26 +0000 https://krzeminski.work/?p=3720 Ürümqi als Sinnbild für die chinesische Peripherie (Pixabay CC0 1.0)

Die Nebencluster als Grenzstädte

Als Nebencluster bezeichne ich die fünf restlichen Städte aus der offiziellen chinesischen Verlautbarung, die sozusagen als Grenzstädte in der Peripherie des Landes liegen. Diese wird dabei allgemein nordwestlich der Heihe-Tengchong-Linie angesetzt (Siehe Karte). Jene gedachte Linie grenzt traditionell das dichtbevölkerte, überwiegend von Han-Chinesen besiedelte Kernland Chinas gegenüber dem sehr dünnbevölkerten, mehrheitlich von nationalen Minderheiten bevölkerten „äußeren“ China ab [1].

Die Lage der Nebencluster im Westen Chinas. Die bereits vorgestellten Haupt- und Schwellencluster sind grau unterlegt. (© 2017 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Veränderung der Demographie

Jedoch hat in den letzten Jahrzehnten eine Binnenmigration von Han-Chinesen jenseits dieser Linie stattgefunden, weshalb diese in einigen Städten mittlerweile die Mehrheit der Einwohner stellen. Der Zuzug wird weiterhin anhalten [2]. Zwar machen die Nebencluster bei rund 7 % der Fläche aktuell nur 3,5 % der Bevölkerung Chinas aus. Doch projiziert man das zurückliegende Wachstum der letzten Jahrzehnte in die Zukunft, dann könnten diese Städte demzufolge eines Tages die zehnfache Bevölkerung erreichen [3]. Dies trifft besonders auf Hohhot, Bantou und Ordos im gleichnamigen Ordos-Plateau zu (Suiyuan) [4].

Die Eckdaten der Nebencluster (eigener Entwurf)

Wirtschaftlicher Aufbruch

Der Grund dafür liegt nicht zuletzt in der sehr hohen Kaufkraft pro Kopf, die mit 20.000 USD in der Inneren Mongolei über dem nationalen Mittel von 15.000 USD liegt [5]. Mittlerweile zählen die drei genannten Städte zu den reichsten Chinas. Dies liegt wiederum an der an Bodenschätzen reichen Region, in der beispielsweise etwa 1/6 der chinesisches Kohlereserven lagern. Die Innere Mongolei gilt als Paradebeispiel für die weitere Entwickelung der anderen vier Regionen. Die fünf GIGACITIES könnten dabei den entscheidenden Anstoß geben.

Im nächsten und letzten Beitrag dieser Reihe werde ich ein vorläufiges Fazit über alle GIGACITIES in China geben.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Die Bezeichnungen der GIGACITIES sind nicht offiziell, sondern dienen nur der besseren Unterscheidung. Diejenigen, die in Anführungsstrichen stehen, sind meine eigene Komposition: Huangzhou = Gelbe Stadt, nach den beiden gelben Flüssen Huang Shui und Huang He. Helanzhou habe ich nach dem dortigen Helan-Gebirge benannt. LhasaLhoka und ÜrümqiChangji sind jeweils nach den beiden Bezirken tituliert, aus denen sich diese Nebencluster zusammensetzen.

° Lediglich Suiyuan ist ein authentischer chinesischer Name, nämlich der einer ehemaligen Provinz, die einst die betreffenden Städte umfasste.

Zusätzliche Infos:

[1] Diese Region wird auch als Westchina bezeichnet. Sie ist das Ziel der sogenannten Go-West-Strategie.

[2] Die Regionen Nei Menggu (Innere Mongolei), Ningxia, Xinjiang und Xizang (Tibet) sind einer zunehmenden Sinisierung ausgesetzt. Die Han-Migration in Xinjiang wird besonders vom staatlichen Unternehmen Bingtuan (XPCC) gefördert, das heute 9 Städte in der Region Xinjiang verwaltet. Zwei davon liegen in der Nähe von Ürümqi und haben fast zu 95 % eine han-chinesische Bevölkerung. Durch die 2006 fertiggestellte Lhasa-Bahn (Qinghai-Tibet-Bahn) dürfte sich der Zuzug von Han-Chinesen in Tibet verstärkt haben. Während in der Inneren Mongolei diese Assimilierung der alteingesessenen Bevölkerung bis auf wenige Proteste voranschreitet, brechen in Xinjiang und Xizang (Tibet) regelmäßig Unruhen aus. Die Provinz Gansu, die damals auch Ningxia umfasste, ist bereits seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts sinisiert.

[3] Von Hohhot geht dabei die größte Anziehungskraft aus, während Lhasa wohl auch auf absehbare Zeit eine „kleine“ GIGACITY bleiben dürfte.

[4] Dass diese Entwicklung allerdings nicht ganz reibungslos verläuft, zeigt die Planstadt Kangbaschi, die für mehr als 300.000 Einwohner ausgelegt ist und nach wie vor einer Geisterstadt gleicht.

[5] Diese Autonome Region befindest sich damit im Jahr 2016 auf Platz 8 der chinesischen Provinzen und Regionen. Ningxia befindet sich noch im Mittelfeld (#15). Wohingegen Xinjiang (#23), Xizang/Tibet (#28) und Gansu (#31) stark abgeschlagen sind. Im nationalen Vergleich der Präfekturen liegen mit Ordos (#1), Bantou (#7) und Alxa (#8) drei in der TOP 10. Weitere sind Wuhai (#17) und Hohhot (#26). Die Städte Ürümqi (#51), Lhasa (#62), Yinchuan (#63) und Lanzhou (nicht in der Liste, #80+) sind ebenfalls abgeschlagen.

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Gigacities in China [8]: SCHWELLENCLUSTER https://krzeminski.work/gigacities-in-china-8-schwellencluster/ Sun, 04 Mar 2018 19:54:02 +0000 https://krzeminski.work/?p=3606  Von links oben nach rechts unten: Harbin, Fuzhou, Taiyuan, Nanjing, Guiyang, Qingdao, Zhengzhou, Xi‘an und Shenyang. (Pixabay CC0 1.0, Zusammenstellung nach eigenem Entwurf)

Kandidaten für weitere Gigacities: Die Schwellencluster

Neben den fünf bisher vorgestellten GIGACITES wurden von offizieller chinesischer Seite weitere Städte als potentielle Kandidaten für diesen Stadttyp ausgewiesen. Die Angaben zu ihrer genauen Anzahl sowie deren Namen variieren allerdings zwischen 14 und 16 Einheiten und auch zu ihrer Ausdehnung und der daran beteiligten Gebiete gibt es leicht abweichende Informationen [1]. Allgemein können diese in 2 Gruppen, die Schwellencluster und die Nebencluster, aufgeteilt werden. Die bisherigen GIGACITIES gelten gewissermaßen dann als Hauptcluster [2].

Die Lage der Schwellencluster im Bezug auf die Hauptcluster (© 2017 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Lücken und Randgebiete

Zu den Schwellenclustern zählen alle Kandidaten, die sich allesamt um die „eigentlichen“ GIGACITES gruppieren. Diese zehn Städte schließen sozusagen die Lücken zwischen ihnen (Karte: graue Flächen). Zur Gruppe der Nebencluster zählen die verbliebenen fünf Kandidaten. Diese Städte liegen im Gegensatz dazu in der Randgebieten Chinas jenseits der sogenannten Heihe-Tengchong-Linie. Sie werden Thema des nächsten Beitrags sein. Alle Kandidaten sind in der Regel die Hauptstadt oder die größte Stadt der betreffenden Provinz. In einigen Fällen, wie bei Zhongnan & Fenjin, umfassen sie die jeweilige Provinz sogar komplett [3].

Kerndaten der möglichen Schwellencluster (eigener Entwurf)

Durchschnitt und Ausreißer

Ihre Fläche liegt im Schnitt bei 160.000 km² und einer Einwohnerzahl von etwa 59 Millionen mit einer mittleren Bevölkerungsdichte von 350 Einwohner pro km². Dabei ist Nachang (Harbin-Changchun) mit einer fast doppelt so großen Fläche der Ausreißer. Die drei Städte Bandao (Jinan, Zibo & Qingdao) und Zhongyuan (Zhengzhen) kommen mit über 90 Millionen und einer Dichte von ca. 600 Einwohner pro km² bereits an die vorgesehene Größenordnung einer „regulären“ GIGACITY heran [4]. Mit insgesamt einer Fläche von 1,66 Millionen km² und einer Bevölkerung von 585 Millionen würden diese Schwellencluster demzufolge 17 % des chinesischen Territoriums und 42 % seiner Einwohner erfassen (Siehe Tabelle).

Nächste Woche beschäftige ich mich im neunten und vorletzten Teil der Reihe mit den restlichen Kandidaten, den Nebenclustern. Diese befinden sich – wie oben kurz erwähnt – anderes als die bisherigen GIGACITIES in den Randzonen des Landes.

Anmerkungen zur Tabelle:

* Bei den Namen in Anführungsstrichen handelt es sich um inoffizielle Namen, die ich nichtsdestotrotz zur besseren Übersicht und eindeutigen Abgrenzung der Cluster gewählt habe. Die Bezeichnung Liangguang und Yungui leite ich von den gleichlautenden Vizekönigreichen während der Qing-Dynastie ab, die ihrerseits jeweils auf die Silbenabkürzung der zugehörigen Provinzen zurückgehen. Jianghuai ist eine Kombination der beiden Flüsse Jiang (Jangtse) und Huai, die in dieser Region fließt. Fenjin ist meine „Erfindung“ und setzt sich aus dem Fluss Fen und Jin, dem alten Namen der Provinz Shannxi, zusammen.

Zusätzliche Infos:

[1] Die offizielle Ankündigung geht von insgesamt 21 Städten aus während der Artikel The future of chinese urbanization der Frontier Strategy Group bereits nur noch 19 Cluster nennt. Davon abzuziehen wären dann die

[2] Diese Einteilung orientiert sich grob an der Kategorisierung, die im oben genannten Artikel vorgenommen wurde. Dort heißen sie Super-, Emerging- und Frontiercluster. Ich setze in meiner Betrachtung jedoch auf andere geographische Schwerpunkte und beziehe auch ethnographische Faktoren mit ein. Siehe auch Zusatzinfo [4].

[3] Es würde sich damit zunächst nur um eine rein formelle Umetikettierung einer Provinz zu einer GIGACITY handeln. Was wiederum die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines derartigen administrativen Schritts aufwirft.

[4] Des Weiteren wäre auch eine Zusammenlegung von Xi‘an und Taiyuan beziehungsweise Guanzhong und Fenjin zu einer einzigen GIGACITY mit 273.000 km² und 70 Millionen Einwohnern denkbar. Wie im Fall von Yungui: Diese GIGACITY wird in der offiziellen Kandidaten-Liste als zwei separate Cluster aufgeführt. In meiner Projektion habe ich jedoch die autonomen Bezirke der Yi, Miao und anderer nationalen Minderheiten Chinas weggelassen – aus den gleichen Gründen, die ich schon bei der GIGACITY im Sichuan Chonjing Basin angeführt habe (Siehe Teil 6). Damit wären diese allergings mit nur je etwa 22 Millionen Einwohnern etwas „unterbelegt“.

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Gigacities in China [7]: YANGTSE RIVER VALLEY https://krzeminski.work/gigacities-in-china-7-yangtse-river-valley/ Sun, 25 Feb 2018 10:27:39 +0000 https://krzeminski.work/?p=3470 Wuhan Science and Technology City (Pixabay CC0 1.0)

Der Zentral-Cluster im mittleren Yangtse River Valley

Die GIGACITY im mittleren Yangtze River Valley (YRV) ist von allen propagierten chinesischen GIGACITIES am Schwersten zu fassen. Anders als die bisherigen Städte wird YRV keine regierungsunmittelbare Stadt umfassen, sondern Anteile an den drei Provinzen Hubei, Hunan und Jiangxi besitzen. Welche Ausdehnung sie letztlich haben wird, ist bisher nicht bekannt. In meiner Projektion habe ich vorerst die periphären ländlichen Gebiet rausgenommen und nur die stark urbanisierten Bezirke einbezogen, die in relativer geographischer Nähe im Dreiländereck liegen [1].


Die mögliche Ausdehnung der GIGACITY im mittleren Jangtse-Tal (© 2017 Google Earth, Karten: Landsat/Copernicus, Daten: SIO, NOAA, U.S. Navy NGA, GEBCO, Beschriftung: eigener Entwurf)

Eine Stadt von Flüssen und Seen

Ein weiterer Unterschied liegt in der naturräumlichen Struktur dieser GIGACITY. Ein herausragendes Merkmal dieser Region sind nämlich die vielen Seen. Mit dem Dongting-See und dem Poyang-See liegen hier sogar die beiden größten Seen Chinas. Besonders im nahen Umfeld des Jiangtse bei Wuhan entsteht dadurch eine regelrechte Seenlandschaft (Siehe Karte). Insgesamt würden in dieser GIGACITY über 300 kleinere und mittlere Seen mit einer Fläche von ca. 10.000 km² liegen, womit die poetische Beschreibung Wuhans als „eine Stadt von Flüssen und Seen“ durchaus zutreffend ist und auf diese GIGACITY übertragen werden kann.

Kerndaten der Gebiete einer möglichen GIGACITY am Yangtze River Valley (eigener Entwurf)

Ausbaufähige Infrastruktur

Die allgemeine Verflechtung dieser Region nicht so ausgebildet, wie es bei den anderen GIGACITIES der Falls ist. Die einzelnen Städte sind zwar durch Straßen und Schienen miteinander verbunden, jedoch ist das Netz sehr weitläufig und müsste wesentlich stärker ausgebaut werden. Des Weiteren liegen nur drei internationale und fünf nationale Flughäfen in der Region, von denen aber nur die erstgenannten in der Top 50 der meistfrequentierten Flughäfen Chinas auftauchen [2]. Daher dürfte YRV, meiner Meinung nach, den schwierigsten Start aller GIGACITIES haben [3].

Wirtschaftlicher Knotenpunkt

Gleichwohl ist die zentrale Lage von YRV zwischen allen anderen geplanten GIGACITIES vorteilhaft für eine ökonomische Entwicklung. Wuhan besitzt am Jiangtse den größten Binnenschiffshafen Chinas [4]. Wirtschaftlich befindet sich die Region heute schon mit rund 11 % im chinesischen Mittelfeld, sogar noch vor der Hauptstadt-Region JING-JIN-JI (Siehe Teil 2). Ein Wachstum, das zum Teil auch auf die östlich der Region gelegene Drei-Schluchten-Talsperre zurückzuführen ist [5].

Nächste Woche geht weiter es mit Teil 8 der Reihe. Dieser befasst sich dann mit den sogenannten Schwellenclustern, die – so sagt es schon ihre Bezeichnung – in der chinesischen Planung an der Schwelle zu einer GIGACITY stehen.

Zusätzliche Infos:

[1] Darunter sind die jeweiligen Provinzhauptstädte Wuhan, Changsha und Nanchang, wobei lediglich Wuhan mit über 10 Millionen Einwohnern bereits eine Megacity ist. Trotz zahlreicher Millionenstädte wäre YRV mit knapp 95 Millionen Menschen die einwohnerschwächste GIGACITY.

[2] Jedoch sind Changsha-Huanghua (Platz 14), Wuhan-Tianhe (Platz 16) und Nanchang-Changbei (Platz 31) im Verhältnis zu den Flughäfen der bisher vorgestellten GIGACITIES relativ abgeschlagen. Zudem befindet sich nur ein weiterer nationaler Flughafen (Yueyang-Sanhe) im Bau. Alle anderen liegen in der Peripherie der jeweiligen Provinzen.

[3] Daher erging von der chinesischen Zentralregierung zunächst auch nur ein Dekret an die lokalen Behörde, in dem sie aufgefordert werden für ein stärkeres Zusammenwachsen der Region zu sorgen. Johnny ERLING: Mega City – China baut schon an Giga-Städten.

[4] Er liegt am Zusammenfluss von Jangtse und seinem längsten Nebenfluss dem Han Jiang. Kleinere hochseetaugliche Schiffe (Handysize-Größe) bis zu 10.000 DWT sind in der Lage den Hafen zu erreichen. Jährlich werden hier über 40 Millionen Tonnen Waren umgeschlagen. In dieser Größenordnung liegen beispielsweise der Hafen von Barcelona oder die Wilhelmshavener Häfen.

[5] Sie sorgt für mehr Hochwasserschutz, Energiegewinnung und bessere Schiffbarkeit, die dadurch den Warenverkehr erhöht hat. Wuhan ist außerdem der traditionelle Ausgangspunkt für den Tourismus der Drei-Schluchten-Region, der mit der Talsperre eine zusätzliche Attraktion bietet.

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Gigacities in China [6]: CHONGJING SICHUAN BASIN https://krzeminski.work/gigacities-in-china-6-chongjing-sichuan-basin/ Sun, 11 Feb 2018 09:55:47 +0000 https://krzeminski.work/?p=3295 Die Anschun-Brücke über den Jin-Fluss im Zentrum von Chengdu (Pixabay CC0 1.0)

Der West-Cluster im Chongjing Sichuan Basin

Eine weitere GIGACITY will China im fruchtbaren Chongjing Sichuan Basin (CBS) im Westen des Landes etablieren. Bei den namensgebenden Bestandteilen handelt es sich um die regierungsunmittelbare Stadt Chongjing und den Ostteil der Provinz Sichuan. Mit rund 250.000 km² wäre CBS die flächenmäßig größte GIGACITY Chinas. Entgegen den offiziellen ersten Planungen, würde ich aus bestimmten Gründen jedoch nicht die gesamte Provinz Sichuan als Teil einer GIGACITY sehen.

Die mögliche Ausdehnung der GIGACITY im Chongjing Sichuan Basin (© 2017 Google Earth, Kartendaten: Landsat/Copernicus, Beschriftung: eigener Entwurf)

Die Randgebiete der Region

Zum einen würde ich die Topologie anführen. Der Westen Sichuans macht rund 2/3 der Fläche aus. Er ist im Gegensatz zum flachen und dichtbevölkerten Osten gebirgig und mit einem Anteil von nur ca. 12 % an der Gesamtbevölkerung sehr ländlich geprägt [1]. Dies trifft zwar auch auf die nord- und südöstlichen sowie zentralen Distrikte Chongjings zu, allerdings in einem geringeren Maße [2]. Ein Grund für die Schaffung dieser regierungsunmittelbaren Stadt vor rund 20 Jahren war der Bau der Drei-Schluchten-Talsperre, die wiederum durch den entstandenen Stausee Teile der Bevölkerung in diesem Bereich zum Umzug zwang.


Kerndaten der Gebiete einer möglichen GIGACITY im Chongjing Sichuan Basin (eigener Entwurf)

Minderheiten in den äußeren Regionen

Zum anderen die Demographie. Der Westen Sichuans war einst Teil der ehemaligen chinesischen Provinz Xikang und gehörte ursprünglich zur tibetischen Region Kham. So machen die nationalen Minderheiten der Tibeter und Yi über 50 %, in einigen Distrikten sogar 80 %, der Bevölkerung aus [3]. Ihre kulturelle Eigenständigkeit wäre durch die Schaffung einer GIGACITY meiner Meinung nach einem noch größeren Anpassungsdruck ausgesetzt, der sich mit dem Zuzug von Han-Chinesen weiter verstärken würde [4].

Infrastrukturelle und ökonomische Schwierigkeiten

Die infrastrukturelle Verflechtung der gesamten Region ist zudem weniger gut entwickelt, als dies bei den drei bisher vorgestellten GIGACITIES der Fall ist. Die umrissene Region verfügt nur über 2 internationale sowie über 8 kleinere weit verstreute nationale Flughäfen [5]. Zudem ist die wirtschaftliche Kapazität trotz der beiden pulsierenden Megacities Chongjing und Chengdu mit 6,6 % die niedrigste aller bisher geplanten chinesischen GIGACITIES (Siehe Teil 2) [6]. CBS hätte somit wohl den schwierigsten Start von allen.

Weiter geht es übernächste Woche mit Teil 7 der Reihe. Dieser befasst sich dann mit YRV, der GIGACITY im Yangtze River Valley im Zentrum Chinas.

Anmerkungen zur Tabelle:

Alle Daten aus Thomas BRINKHOFF: City Population, China, Volksrepublik China – Hongkong – Macau. http://www.citypopulation.de/China_d.html.

Zusätzliche Infos:

[1] Er besteht administrativ auf 5 Gebieten: den beiden Städten Panzhihua und Ya’an sowie den drei autonomen Bezirken Ngawa, Garzê und Liangshan. Mit knapp 315.000 km² ist diese Region fast so groß wie Deutschland hat aber nur 9,5 Millionen Einwohner.

[2] Die eigentliche Kernstadt von Chongjing hat lediglich eine Größe von ca. 1.500 km² und rund 5 Millionen Einwohner, was nur etwa 2 bzw. 17 % der regierungsunmittelbaren Stadt ausmacht. Die Megacity als solche hat wiederum eine Größe von ca. 6.400 km² und rund 9,3 Millionen Einwohner, das sind 8 bzw. 30 % der administrativen Einheit.

[3] In Qianjiang, der südöstlichen Region von Chongjing, sind wiederum Miao und Tujia nationalen Minderheiten, deren Zahl allerdings nicht exakt beziffert werden kann. Jedoch dürfte ihre Zahl wesentlich geringer ausfallen, da andere autonome Bezirke dieser Ethnien bereits den größten Anteil dieser Bevölkerungen beherbergen.

[4] Jedoch stellt sich dann die Frage, was mit diesen nicht einbezogenen Gebieten passiert. Eine Möglichkeit wäre die Wiedereinführung der Provinz Xikang, was jedoch die chinesische Führung mit ihrer weitergehenden Planung wohl vermeiden möchte. Das Schicksal der Randgebiete betrifft besonders die „Kandidaten“ von GIGACITIES, die Thema der übernächsten Beiträge (Teil 8 und 9) sein werden.

[5] Ein weiterer internationaler sowie zwei nationale Flughäfen werden zwar aktuell gebaut, letztere werden jedoch nur bestehende aber veraltete Standorte ersetzen.

[6] Das dieser Wert überhaupt erreicht wurde, liegt mit Sicherheit zum großen Teil an der bereits erwähnten Drei-Schluchten-Talsperre (blaue Wellen in der Karte). Diese machte die entlegene Binnenregion für die Schifffahrt (bis zur Stadt Panzhihua im Südwesten, blaues Schiffsicon) erreichbar und somit die wirtschaftliche Entwicklung erst möglich. Siehe auch:  West Triangle Economic Zone.

Chengdu hat seit 2013 mit dem New Century Global Center das größte Gebäude der Welt nach Nutzfläche. Außerdem vermarktet es sich mit dem Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding als „Panda-Hauptstadt“ der Welt.

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