Artikel der Kalenderwoche 21:
Als die Kontinente auftauchten
scinexx vom 24. Mai 2018
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Der Gletscher Perito-Moreno in Patagonien als Sinnbild für den Wechsel von Warm- und Kaltzeiten (Pixabay CC0 1.0)
Ein Eiszeitalter (EZA) wird in Kaltzeiten und Warmzeiten unterteilt. Erstere sind eher unter dem wesentlich berühmteren Namen „Eiszeit“ oder „Glazial“ (lateinisch glacies für „Eis“) bekannt, letztere werden analog auch „Zwischeneiszeit“ (Interglazial) genannt [1]. Die Temperaturunterschied zwischen diesen Perioden beträgt ca. 5° Celsius. Das Eis verschwindet dabei nie komplett, sondern zieht sich lediglich zurück und stöst dann in sogenannten Vereisungsphasen wieder vor.
Auflistung aller Kaltzeiten [Ordinalzahlen] und Warmzeiten [römischen Zahlen] im quartären Eiszeitalter (eigener Entwurf)
(Pixabay CC0 1.0)
Den Anfang machten die beiden „Archaischen Eiszeitalter“ (kurz EZA). Die sogenannte „Pongola-Vereisung“ ereignete sich in Südafrika vor 2,9 Milliarden Jahren und die „Huronische Vereisung“ in Kanada und Indien vor 2,3 Milliarden Jahren. Die erste Vereisung war wohl monopolar, die zweite bipolar. Nach einem über eine Milliarde Jahren dauernden Warmzeitalter setzte vor 950 Millionen Jahren das zweite EZA ein: das „Algonkische EZA“. Die Polkappe, auch „Gnesjö-Vereisung“ genannt, lag damals über dem heutigen Europa.
Vor 715-635 Millionen Jahren formte sich als drittes das „Eokambrische EZA“ heraus. Es bestand eigentlich aus zwei kürzeren, aber schnell aufeinanderfolgenden Vereisungsperioden. Die „Stutrischen Vereisung“ erfasste Europa, China, Südwest-Afrika und Australien und mit der „Varanga-Vereisung“ kamen Nordamerika und Indien hinzu. Beide EZA waren bipolar, doch die Vereisung reichte zeitweise bis an den Äquator, wodurch die Erde komplett vereiste (Schneeball-Erde) [1]. Als Nachzügler folgte noch die lediglich 2 Millionen Jahre andauernde Gaskiers-Eiszeit.
Zusammenstellung aller bekannten Eiszeitalter (eigener Entwurf)
(Pixabay CC0 1.0)
Ein Eiszeitalter (im weiteren EZA) definiert sich schlicht und einfach durch das Vorhandensein von mindestens einem vereisten Pol, egal ob am Süd- oder Nordpol. Dabei ist es sehr wichtig diesen Begriff von der gemeinhin bekannteren „Eiszeit“ zu unterscheiden. Dieser bezeichnet nämlich nur eine kältere Periode innerhalb eines EZAs und sollte korrekterweise „Kaltzeit“ genannt werden. In der Kaltzeit kam es zu einem stärkeren Vorrücken der Polkappen und Gletscher in sonst eisfreie Gebiete jenseits der Polarkreise und der Hochgebirge. In der Regel entstand dabei eine Eiskappe eigentlich nur über einer Landmasse, sprich einem Kontinent [1].
Der Wechsel von Warmzeitaltern [römische Zahlen] und Eiszeitaltern [Ordinalzahlen] in der Klimageschichte der Erde (eigener Entwurf)